Grasmilben bei Katzen

In Spätsommer und Herbst ist ein Befall mit Grasmilben - auch Herbstgrasmilben genannt – bei Katzen keine Seltenheit. Wie man die Plagegeister erkennen und bekämpfen kann.

Katze im Gras

Wenn eine Katze in der warmen Jahreszeit durch die Natur streift, bringt sie nicht immer willkommene Gäste mit nach Hause. Zu ihnen zählt die Herbstgrasmilbe – die winzigen Sauger lauern ihren Wirtstieren im Gras auf und können für anhaltenden Juckreiz sorgen. Wie erkennen Sie einen Befall mit Grasmilben und wie können sie die Plagegeister bekämpfen?

Klassifizierung

Die Grasmilbe (lat.: trombicula autumnalis) gehört wie alle Milben zur Klasse der Spinnentiere und tritt bei Katzen und Hunden auf. Sie wird auch als Herbstgrasmilbe, Herbstmilbe, Erntemilbe oder Heumilbe bezeichnet.

Grasmilben sind nur im Larvenstadium als Parasiten bei Katzen aktiv. In allen anderen Stadien ernähren sie sich ausschließlich von Pflanzen. Die sechsbeinigen Larven jedoch befallen Säugetiere wie Katzen, Hunde und auch den Mensch.

Aussehen von Grasmilben

Stadien der Grasmilbe
„„Harvest mite cycle numbered“ von Bugboy52.4. Lizenziert unter GFDL über Wikimedia Commons.

Die Larven der Grasmilbe sind im Fell von Katzen mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Sie werden bis zu 0,3 Millimeter groß und haben ein orange-rötliches Äußeres. Am Kopf befinden sich die Kieferklauen, mit denen sich die Grasmilbe in die Haut der Katze bohrt.

Ansteckung

Katzen stecken sich mit den Larven von Grasmilben an, wenn sie durch hohes Gras oder Gebüsch streifen. Die Larven lauern ihren Wirtstieren auf Grashalmen auf und lassen sich auf vorbeikommende Säugetiere fallen. Hier suchen sich die Milben eine geeignete Stelle mit wenig Haarwuchs und dünner Haut. Am häufigsten werden das Ohr und die Zwischenräume der Zehen befallen, aber grundsätzlich können Herbstgrasmilben den ganzen Körper befallen.

Nachdem die Milbe die Haut mit ihrem Mundwerkzeug durchstochen hat, saugt sie sich mit Körperflüssigkeit der Katze (Lymphe) voll und lässt sich nach 2-3 Tagen wieder abfallen.

Symptome und Diagnose - Grasmilben erkennen

Herbstgrasmilben sind mit bloßem Auge höchstens als rötliche Punkte im Fell von Katzen erkennbar. Auffällige Symptome treten in der Regel erst bei einem stärkeren Befall auf. Ein leichter Befall kann also auch ohne äußere Anzeichen verlaufen.

Herbstgrasmilben sind von Juli bis Oktober aktiv. Wenn in dieser Zeit ein starker Juckreiz bei Ihrer Katze einsetzt, sind Herbstmilben eine durchaus wahrscheinliche Ursache. Beim Saugen sondern Herbstgrasmilben nämlich eine Art Speichel ab, der die oberste Zellschicht auflöst und die Haut reizt. Symptome wie Hautrötungen, blutige Kratzwunden mit Krustenbildung (vor allem am Kopf) und allgemeine Unruhe können daher weitere Anzeichen für einen Milbenbefall sein.

Mit einem Taschentuch und einem engzackigen Flohkamm können Sie mit etwas Glück Ihre Katze auf einen Grasmilbenbefall testen. Kämmen Sie einfach das Fell Ihrer Katze über dem weißen Tuch aus. Orangene Punkte deuten auf einen Grasmilbenbefall hin. Die Diagnose sollte von einem Tierarzt gesichert werden. Er erkennt Herbstmilben mithilfe einer mikroskopischen Untersuchung von Hautpartikeln.

Behandlung – Grasmilben bekämpfen

Nicht jeder Befall mit Grasmilben macht eine Behandlung notwendig. Die Milben verschwinden von selbst wieder und verursachen bis auf den Juckreiz keine weiteren Symptome. Häufig werden Sie es daher gar nicht bemerken, wenn Ihre Katze die ein oder andere Milbe mit nach Hause bringt.

Wenn Ihre Katze jedoch auffällig unter dem Juckreiz leidet oder blutige Kratzwunden entstehen, ist eine Behandlung natürlich unumgänglich. Zunächst ist es wichtig, die Haut zu reinigen und Verkrustungen zu entfernen. Mittel gegen Milben werden meist von außen auf die Haut aufgetragen wie z.B. dieses Puder von Antiforte*.

Gegen starken lokalen Juckreiz können zusätzlich entzündungshemmende Salben aufgetragen werden. Wenn eine Katze sich bereits blutig gekratzt hat und eine großflächige Wunde entstanden ist, kann auch das Tragen eines Halskragens notwendig werden.

Grasmilben beim Mensch

Grasmilben können auch Menschen befallen und Juckreiz hervorrufen. Allerdings funktioniert eine Ansteckung nur auf direktem Wege, also z.B. wenn Sie mit nackten Füßen oder Knöcheln durch hohes Gras gehen. Eine Übertragung von Katze zu Mensch ist nicht möglich.

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Kommentare

Kommentar von Stormy |

Unsere Katze leckt sich an den Beinen dass Fell weg, scheint einen starken Juckreiz zu verspüren, aber es ist noch Mai, können diese Biesterchen jetzt schon zu schlagen? Wir waren bereits mehrmals beim Tierarzt, es wurde vermutet das sie sich wegen Stress kahl leckt.

Kommentar von Hermann Herrmannowitsch |

Unser Kater zeigt auch bereits jetzt Symptome - jedes Jahr wieder... Er hat sich am Nacken blutig gekratzt. Macht es Sinn, Betaisodona-Salbe aufzutragen?? Hilfe!

Kommentar von Conni M |

Es ist zwar einige Zeit her, doch ich möchte die Fragen für nachfolgende Benutzer dieser Seite beantworten.

Zu Stormy: Starker Juckreiz kann auch mit einer Futtermittelallergie und/ oder dem Eosinophilen Granulomkomplex zu tun haben. Dazu kann man eine Ausschlußdiät machen und sehr viel im Internet lesen. Lachsöl in Maßen unterstützt die Heilung.

Zur Frage von Herrmann: Betaisodonasalbe ist für Katzen überhaupt nicht geeignet, da Katzen kein Jod vertragen. Gegen den Juckreiz helfen Medikamente in Tablettenform oder als Suspension, die vom Tierarzt verschrieben werden müssen und meist mit dem Futter verabreicht werden. Wenn ein Tier so starken Juckreiz hat, daß es sich blutig kratzt, ist das immer ein Fall für den Tierarzt, da etwas gegen den Juckreiz und ein Entzündungshemmer vonnöten sind.
Also unbedingt frühzeitig zum Tierarzt, Katzen können sogar daran versterben!
Als Desinfektionsmittel ist bei Katzen (und Menschen) Octeniseptspray geeignet und in der Apotheke erhältlich. Jedoch Vorsicht. Nur bei kleinen Verletzungen als erste Hilfe verwenden. Zum Beispiel, wenn man selbst einen Kratzer durch die Katze erlitten hat. Bei starken Rötungen, Schwellungen und wenn die Haut sich warm anfühlt, ist auch da ein Arzt zu konsultieren, da das Entzündungszeichen sind.

Kommentar von Birgit Thau |

Mein Kater Kimba hatte Grasmilben. Er hat Fenistil Tabletten gegen den Juckreiz bekommen, die sind sehr klein und ich habe sie in seine Kaustange gepresst.

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