Ohrmilben bei Katzen
Ohrmilben sind die häufigsten Milben bei Katzen. Sie befallen die Innenmuschel des Katzenohrs und können das Krankheitsbild der Ohrräude hervorrufen.
Inhaltsverzeichnis
Die Ohrmilbe (lat.: otodectes cynotis) gehört zu den Räudemilben und tritt bei Hunden und Katzen auf. Sie befällt beinahe ausschließlich das Ohr ihres Wirtes und ernährt sich parasitär von Hautzellen und Körperflüssigkeiten.
Ansteckung und Folgen
Katzen stecken sich mit Ohrmilben meist über den Kontakt mit anderen befallenen Tieren an. Eine Übertragung ist also auch von Hunden auf Katzen und umgekehrt möglich. Katzenwelpen sind häufiger von einem Milbenbefall betroffen als erwachsene Tiere.
Ohrmilben nisten sich umgehend im Ohr der Katze ein. Dort durchstechen sie mit ihren Kieferklauen die Haut und ernähren sich von austretenden Sekreten. Dabei vermehren sich Ohrmilben relativ schnell. Die Entwicklung vom Ei zur Larve bis hin zur ausgewachsenen Milbe ist bereits nach drei Wochen abgeschlossen.
Ein starker Befall mit Ohrmilben wird bei der Katze auch als Ohrräude bezeichnet. Die Ohrräude tritt zunächst als sichtbare Hautveränderung mit Sekretbildung im Katzenohr auf. Über entzündliche Prozesse kann sie in seltenen Fällen auch auf das Innenohr und die Hirnhaut übergreifen.
Symptome und Aussehen - Ohrmilben erkennen
Die einzelne Ohrmilbe ist für das menschliche Auge kaum sichtbar - höchstens als weiße bewegliche Punkt kann man Milben im Ohr einer Katze erkennen. Ihr ovaler Körper hat gerade mal eine Länge von einem halben Millimeter. Er ist umgeben von 4 kurzen Beinpaaren. Am Kopf befinden sich Kieferklauen, mit denen die Ohrmilbe die obere Hautschicht einer Katze durchsticht.
Die ersten Symptome von Ohrmilben bei der Katze sind Hautrötungen im Gehörgang, häufiges Kratzen, Kratzwunden mit Krustenbildung am und im Ohr, Kopfschütteln und allgemeine Unruhe. Diese Beschwerden eines Befalls mit Katzenmilben treten in der Regel aber erst bei einem stärkeren Befall auf - ein leichter Befall kann also auch ohne äußere Anzeichen verlaufen.
Ein starker Befall mit Ohrmilben führt zur Ohrräude. Diese äußert sich auch durch ein schwarzes, krümeliges Sekret im Gehörgang der Katze, das entfernt an Kaffeesatz erinnert. Dabei handelt es sich um eine Folge von entzündlichen Prozessen sowie vermehrtem Ohrenschmalz. Wenn Sie mit einem weichen, angefeuchteten Stofftuch die Ohrmuschel Ihrer Katze abtupfen und dabei kaffeesatzartige Krümel auf dem Tuch zurückbleiben, ist Ihre Katze womöglich von Ohrmilben befallen.
Behandlung – Ohrmilben bekämpfen
Katzen können Ihr Innenohr nicht selber reinigen, was sie anfällig für einen Milbenbefall macht. Unterstützen Sie Ihre Katze deshalb bei der Reinigung und beugen Sie damit einem Milbenbefall vor.
Tipps:
- Für die wöchentliche Ohrenpflege eignet sich z.B. ein feuchter Wattebausch, ein Taschentuch oder ein Kosmetik-Pad. Auf den Einsatz von Wattestäbchen sollten Sie verzichten!
- Katzen mit häufigen Wunden im Ohrenbereich können mit einer pflanzlichen Ohrenpflege* für Katzen behandelt werden, um Entzündungen vorzubeugen und Reizungen zu lindern.
- Haben Ohrmilben Ihre Katze befallen, versuchen Sie zunächst die ungebetenen Gäste mit einem pflanzlichen Ohrmilbenöl* zu entfernen. Schlägt die Behandlung nicht an, ist ein Besuch beim Tierarzt erforderlich.
Der Tierarzt erkennt Ohrmilben mithilfe einer mikroskopischen Untersuchung von Ohrsekret. Wird ein Befall diagnostiziert kommen nach einer sorgfältigen Reinigung der Ohren und der Ohrmuschel Tropfen (Wirkstoff: Benzylbenzoat) und Salben (Wirkstoff: Ivermectin) zur Bekämpfung von Ohrmilben zum Einsatz.
Reicht die lokale Behandlung nicht aus, werden Anti-Parasitika zum Abtöten der Milben angewendet. Hierbei handelt es sich meist um Spot-Ons mit den Wirkstoffen Moxidectin oder Selamectin.
Ohrmilben beim Mensch
Ohrmilben sind keine Zoonoseerreger, d.h. sie übertragen keine Krankheiten auf Menschen und befallen diese nicht.
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